Nachlese: Die etwas anderen Kar-und Ostertage

Arno Hernadi. Etwa vierzig Kinder und Erwachsene erlebten die Kar- und Ostertage im Haus der Familie „etwas anders“. In einer offenen, intensiven und erlebnisreichen Gemeinschaft trafen sich vom Mittwoch in der Karwoche bis Ostermontag acht Familien in Schönstatt um an einem abwechslungsreichen kreativen Programm teilzunehmen. Orientierung gab der biblische Weg Jesu.

Beten als Paar und Familie

Nicht wenige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten nach zwei Jahren „Durststrecke“ und teilweise auch etwas entkräftet durch die Corona-Pandemie an. Doch schnell wurde der anstrengende Alltag vergessen, als in entspannter Atmosphäre bei guter Kinderbetreuung Ulrike und Thomas Burkart, Referentenehepaar der Akademie für Ehe und Familie, Mainz, gekonnt in das Thema „Beten als Paar und Familie“ am Morgen des Gründonnerstags einführten. Inspiriert durch die Praxis des persönlichen Betens Jesu, erzählten sie anschaulich, welche Möglichkeiten sich in ihrer eigenen Gebetspraxis alltagstauglich bewährt hatten und führten in ein Ehegespräch ein. Konsequent wurde dann von Ehepaar Burkart während des Treffens ein allabendliches Gebet in der Form „Ofenbank“ eingeübt.

Biblische Orientierung

Geprägt waren die Tage durch die biblische Orientierung: Die Familienmorgengebete führten in kreativer Form in das biblische Tagesthema ein. In Form des Bibliologs wurde in freien Angeboten ausgewählte Texte der Kar- und Ostertage erschlossen. Als ausgebildeter Bibliologe durchdrang dabei Arno Hernadi mit den Teilnehmenden in einer Triologie ausgewählte biblische Texte. Die Methode des Bibliologs, also der interaktiven Auslegung biblischer Texte in einer Gruppe, versetzt dabei die Teilnehmer im Verlauf der Bibelstelle in die geschilderte Situation hinein und gemeinsam wird der Text einer Sicht, „in der jeder etwas zu sagen hat“, auslegt. Dadurch vorbereitet, erlebten die Teilnehmer der Bibliologie die Lesungen in den österlichen Liturgiefeiern in besonders lebendiger Weise.

Als besondere Freude: Erstkommunion

Daneben gab es eine besondere Freude: Nachdem sich die einzelnen Familien in einer Art Familiengebet die Exodus-Geschichte am Abend des Gründonnerstags erschlossen hatten, feierte einer der jungen Teilnehmer seine Erstkommunion. P. Elmar Busse, der die Tage priesterlich einfühlsam begleitete, schaffte es an diesem Abend und überhaupt die Gottesdienste persönlich und auf Familien zugeschnitten zu gestalten.

Steil den Berg Nazareth hinauf

Der Karfreitag war durch den Kreuzweg geprägt: Neben den inhaltlich anstrengenden Kreuzwegstationen wurde der steile Weg aus dem Tal Schönstatt hoch zum Haus der Familie Teil der Gemeinschaftserfahrung. Aber nicht nur zum morgendlichen Kreuzweg, auch am Nachmittag waren alle Familienmitglieder eingebunden: Während der Feier der Sterbestunde Jesus in der Pilgerkirche Schönstatt wurden die Kinder u.a. dadurch eingebunden, indem sie mit Gegenständen die Leidensgeschichte illustrierten.

Die Auferstehung!

Am Morgen des Karsamstages schloss die Bibliologie mit einem letzten Teil anhand der Grabeszene ab, bevor die Bibelstellen der Osternachtsliturgie kreativ in Gruppen erarbeitet wurden: Da wurde gemalt und geprobt, Texte gelesen, ein Tanz einstudiert und vieles mehr. Aber auch die Praktiker kamen nicht zu kurz als am Nachmittag Kerzen dekoriert, das Osterfeuer vorbereitet, die Backwerkstatt geöffnet und Unmengen von Eiern gefärbt wurden.

Und dann, endlich, als die Kinder ehrfürchtig vor dem Osterlagerfeuer standen, begann der Höhepunkt des Treffens, die Osternacht. Mit vielen farbenbunten Osterkerzen, den illustrierenden Beiträgen zu den Lesungen, zelebrierte P. Elmar Busse eine familiengerechte, ansprechende Feier, die durch einen Empfang und vor allem für die Kinder mit dem anschließenden Stockbrotgrillen noch lange nicht zu Ende war.

Der Osterhase war da

Wer hätte das gedacht? Wurde doch nach einer viel zu kurzen Nacht der Osterhase im Gebüsch um das Haus der Familie gesichtet. Leider verschwand er viel zu schnell. Aber zum Glück der Kinder fand sich mal mehr oder weniger gut versteckt unter fast jeder Hecke ein Nest. Was war das für eine Freude!

Gestärkt durch viel Schokolade ging es ähnlich abenteuerlich im Vulkanmuseum in der nahe gelegenen Eifel mit einem Ausflug weiter. Dort stand bei schönem frühlingshaftem Wetter ein Picknick auf dem Plan. Abgeschlossen wurde dieses Osterfest durch einen Ehepaargottesdienst im Heiligtum der Familien, bevor die Kinder noch bis zum (eigentlich viel zu) späten Abend Darbietungen zeigten.

Etwas traurig, dass die Tage dem Ende zugingen, aber auch erfüllt durch Osterfreude schlossen am Ostermontag die Tage mit einem Gottesdienst in der Pilgerkirche Schönstatt.

Quelle: Schoenstatt.de

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