Ich sehe dich groß! - Jahreskonferenz der Schönstatt Familienbewegung im Patch-Work-Zeitraster

Ansgar Imwalle. Was macht die Familienbewegung, wenn der Schönstatt-Tag und der Oktober-Tag schon das Wochenende prägen? Sie baut ihre Familienkonferenz drumherum! – So geschehen in diesem Jahr am Wochenende des 18. bis 20. Oktobers 2024, wo alle drei Veranstaltungen innerhalb von drei Tagen ineinandergriffen.

Schönstatt-Tag Abend

Ein herzliches Willkommen gab es mit dem Abendessen im Haus der Familie am Freitag, den 18. Oktober, für alle, die bereits zur Jahreskonferenz anreisen konnten. Anschließend ging es hinunter zum Urheiligtum zur Liebesbündnisfeier, die von einigen Teilnehmern des Fackellaufes von 2014 gestaltet wurde. In ihren feuerroten Jacken nahmen sie die Teilnehmer noch einmal mit hinein in ihre großartige Idee, das Feuer des Anfangs von Pompei in Italien bis nach Schönstatt zu bringen, wo es pünktlich zur großen Jubiläumsfier in der Arena eintraf. „Für wen laufe ich?“, gaben sie den Anwesenden mit auf dem Weg. Der Abend endete mit Stockbrot und Lagerfeuer hinter dem Pilgerhaus. Wer wollte, traf sich noch zum Tagesausklang in der Frankenstube im Haus der Familie.

Oktober-Tag Morgen

Der Samstagvormittag gehörte dem Oktobertreffen: Nach der Messfeier in der Dreifaltigkeitskirche mit Bischof Michael Gerber führte der Noch-Bewegungsleiter, Pater Güthlein, in die neue Jahresparole ein: „Du bist groß in mir – mitgehen“. Mehrere Schönstätter, darunter Anja & Tommy Birringer aus der Familienbewegung in Freiburg, gaben Einblick in ihre Gedanken zur Jahresparole. Danach wurde P. Güthlein mit bewegenden Worten und Zeichen von der gesamten Schönstattfamilie verabschiedet. Er arbeitet nun im Leitungsteam der deutschen Schönstatt Familienbewegung als Nachfolger von Pater Stefan Strecker mit; im Familienbund hat er die Stelle des Geistlichen Begleiters von Pater Michael Hagan übernommen. Mit einem kurzen Ausblick auf seine neue Aufgabe stellte P. Felix Geyer sich der Gemeinschaft vor.

Im Haus der Familie

Der Nachmittag begann dann im Haus der Familie mit den Berichten aus den Diözesen und Projekten. Gemeinsam hörten die Familien, Schwestern und Patres von den Aktivitäten der verantwortlichen Paare, hörten von gelungenen und bewährten Angeboten, aber auch von Veranstaltungen, die nicht zufriedenstellend liefen. Vielen ist die Ehevorbereitung wichtig, wo mittlerweile alle Angebote der Schönstatt Familienbewegung unter einem Dach stattfinden. Die Ehevorbereitungskurse aber in der deutschen Kirche zu etablieren, koste viel Kraft und Überzeugungsarbeit. – Im zweiten Teil des Nachmittags waren Domenica & Tobias Hofmann online zugeschaltet. Sie erzählen unter dem Leitgedanken „Unsere Sendung - unser Schönstatt“ von ihrem Buch „In uns geh durch unsere Zeit“ und schickten die Teilnehmer der Jahreskonferenz mit der Frage nach dem je eigenen Sendungsbewusstsein ins Gespräch miteinander.

Der Abend gehörte dann dem Dank und der Verabschiedung von Sr. Louise Schulz, Sr. Veronika Riechel und P. Otto Amberger für ihre vielen Jahre der Mitarbeit in der Familienbewegung. Als neue Mitarbeiter wurden Sr. Anastasia Brand, Sr. Brigitt Roßam und P. Wilson Parakkatil begrüßt, die zum Teil schon seit einiger Zeit in die Arbeit mit Familien hineinwachsen.

Jahresparole und Würde des Menschen

Der Sonntag begann mit einer heiligen Messe im Heiligtum der Familien, bevor die Teilnehmer der Jahreskonferenz den Blick auf die Erarbeitung der neuen Jahresparole lenkten: Was bewegt uns im Blick auf 2025? Schnell wurde klar, dass die Jahresparole der gesamten Schönstattbewegung auch die Familien anspricht: Den anderen groß sehen, weil Gott jeden Menschen groß sieht, weil die Gottesmutter uns groß sieht, leitete die Gedanken, bis schließlich die Jahresparole der Familienbewegung feststand: „Ich sehe dich groß!“

In einem abschließenden Impulsvortrag sprach P. Güthlein über den Umgang mit kirchlichen Stellungnahmen und den Realitäten des Lebens. Ausgehend vom Dikasterium für die Glaubenslehre „Dignitas infinita“ über die menschliche Würde vom 2. April 2024 machte er deutlich, dass die Kirche von einer objektiven Wahrheit ausgehe, die Menschen heute aber Würde zunehmend individuell verstünden. So bliebe uns in der Begegnung mit anderen Menschen der Weg, sie in ihrem Anliegen ernst zu nehmen und zu akzeptieren, als Gemeinschaft aber deutlich zu machen, dass wir uns einer größeren Wahrheit verpflichtet fühlen.

Mit dem Kaffee am Nachmittag endete schließlich die kurze, intensive Jahreskonferenz 2024 der Schönstatt Familienbewegung.

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