Gemeinschaftstag online der Münsteraner Familienbewegung

Was uns in turbulenten Zeiten trägt!

Es ist schon Tradition geworden, dass sich die verantwortlichen Ehepaare der Schönstatt Familienbewegung im Bistum Münster am Anfang eines neuen Jahres zum Gemeinschaftstag treffen. Wegen der strengen Corona-Auflagen fand dieses Treffen am 9. und 10 Januar 2021 als Zoom-Meeting statt. Elf Ehepaare, Pater Werner M. Kuller und Schwester M. Gertraud Evanzin nutzten diese Gelegenheit, sich zu sehen und zu hören.

„Voneinander hören“

So war der Samstagabend überschrieben. Die Familien erzählten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in einem krisengeschütteltem, turbulenten Jahr 2020. Viele haben ein sehr „häusliches“ Jahr hinter sich: Wegen der Kontaktbeschränkungen wurde das eigene Haus und die Familie zum Zentrum des alltäglichen Lebens. Viele schätzten es, mehr Zeit für sich, den Ehepartner und die Kinder zu haben und genießen auch dieses Herunterfahren und Zur-Ruhe-Kommen. „Es geht uns viel zu gut!“ brachte ein Paar seine Empfindungen dankbar und staunend auf den Punkt. Dankbar sein, dass wir einander haben, dankbar für unser Haus im Grünen und die Kontakte im Bekanntenkreis. Schmerzlich vermisst wurden aber doch die direkten Begegnungen, besonders auch bei den Familienfeiern. Manche Freundschaften erwiesen sich in dieser Zeit als nicht tragfähig und der Blick auf die Kirchengemeinde vor Ort macht vielen Sorge. Die Rückmeldungen zeigten ein vielfältiges Bild, aber immer getragen von Zuversicht und dem Willen, die Zukunft mitzutragen.

Was uns trägt!

Am Sonntagmittag wurde das Online-Treffen durch P. Werner Kuller mit einem Impulsreferat zum Thema „In diesen turbulenten Zeiten: Was uns trägt!“ fortgesetzt.

Zunächst machte P. Kuller auf unseren Gründer, P. Josef Kentenich, aufmerksam, der selbst in schwierigen Situationen, z. B. im KZ in Dachau oder nach der Rückkehr aus dem Exil in Rom, eine innere Sicherheit hatte. Sein Bekenntnis damals und für uns heute: Uns trägt das Bündnis mit der Gottesmutter auch in schwierigen Zeiten! Die Verwiesenheit auf unser Zuhause und die beginnenden theologischen Reflektionen zur Hauskirche machen uns deutlich: Die Neuentdeckung der christlichen Häuser ist dran! Im Hausheiligtum ist Gott erfahrbar!

Die Infragestellung der Integrität P. Kentenichs bringe uns Schönstätter unter Druck und manche auch selbst ins Trudeln. Nun seien wir also gezwungen, „von innen her eine Antwort zu geben“. Eine apostolische Bewegung wie Schönstatt brauche die Öffentlichkeit. Doch nicht reine Informationen würden überzeugen, sondern unser eigenes gelebtes Beispiel. Was bieten wir unseren Mitmenschen an?

Hauskirche, Qualität von Beziehungen und gelebtes Zeugnis

Abschließend verwies P. Kuller auf drei Anforderungen für unser zukünftiges Tun: 1) Wir müssen die Hauskirche stark machen; unser Haus ist ein geistlicher Ort! 2) Wir sollten den Blick auf die Qualität von Beziehungen legen: Seelische Beheimatung, nicht bloße Kontakte erreichen das Herz der Menschen. 3) Unser Zeugnis ist gefragt: Haben wir einen Willen zur Öffentlichkeit?

„Wo wäre ich eigentlich ohne P. Kentenich?“

In einer Kaffeepause hatten die Ehepaare anschließend Zeit zum Gespräch miteinander. Danach traf man sich wieder online, um die eigenen Erfahrungen und Gedanken auszutauschen. Das Thema Hauskirche und die Frage, wie unser Hausheiligtum uns stärkt, um beheimatet zu sein und anderen Heimat zu geben, traf bei fast allen Teilnehmern auf Widerhall. Die Coronapandemie und der Aufruf „Bleibt zuhause!“ hat uns von außen auf unsere eigenen Quellen gestoßen, die ja nicht nur uns tragen sollen, sondern auch vermittelt werden wollen. Wie kann uns das gelingen? Dies wird von vielen als Auftrag empfunden.

Die Anfragen zu P. Kentenichs Integrität erstaunte zwar einige Münsteraner, können das Vertrauen in die Person des Gründers aber nicht anzweifeln: „Wo wäre ich eigentlich, wenn ich seine Pädagogik nicht gehabt hätte?“, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt. Zusammenfassend machte P. Kuller den Münsteraner Familien Mut: Ein spannendes Jahr liegt vor uns, investieren wir in Beziehungen!

Familie Imwalle als Leitungsfamilie bestätigt

Zum Abschluss ergriff P. Kuller noch einmal das Wort, um den Familien das Ergebnis der „Wahl“ zur Leiterfamilie mitzuteilen: In allen Rückmeldungen hätten die Familien Marigrete und Ansgar Imwalle ihr Vertrauen ausgesprochen, sodass die alte Leitungsfamilie auch die neue sei. Familie Imwalle nahm die Wahl dankbar an. Die Ernennungsurkunde werde durch den Diözesanpräses, Pfr. Hagemann, erfolgen. Die Ratsfamilien bat er, weiterhin im Team mitzuarbeiten.

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