Herzzeit

Start-up in die Ehe

(MF/MB-R/MD) Herz-Zeit – das klingt romantisch. Wohltuend. Das klingt so, als müssten sich Paare dies dringend hin und wieder gönnen. Und wo geht das besser als in Schönstatt?

Am 3./4. Oktober fand wieder die Herz-Zeit statt. Sieben junge Paare hatten sich diesmal angemeldet, sodass das Wochenende aus Platzgründen zum ersten Mal im Haus der Familie stattfand. Drei Ehepaare waren neu dazugekommen. Es war bereits die dritte Herz-Zeit – die „Start-up in die Ehe“-Veranstaltung für junge Ehepaare, von Claudia und Heinrich Brehm ins Leben gerufen und jetzt von Familie Vanessa und Matthias Franke mit Unterstützung von Sr. Gertraud Evanzin fortgeführt. Durch das ganze Treffen zog sich das Bild vom Meer, das uns in dem liebevoll gestalteten Bodenbild die zwei Tage begleitete. Der einleitende Impuls von Sr. Gertraud, „Grundzug meines Herzens – hin zu dir”, stimmte die Teilnehmer auf das Thema ein: „Wir zwei in einem Boot auf dem Meer unserer Liebe/des Lebens. Bleiben wir nicht auf der Oberfläche, schauen wir in die Tiefe (Herzensgrund). Finden wir die Perlen, heben wir unser gesunkenes Traumschiff. Oben gibt es immer wieder Krach, sind viele Kriegsschiffe unterwegs. Damit können wir lernen umzugehen. Wichtig ist aber die Tiefenströmung: Wohin zog es mich/uns damals bei der Hochzeit?“ Mit Pater Kentenich ließen sich die Gedanken Albert Schweitzers vertiefen:  “Behalten wir uns den Idealismus der ersten Liebe!”, so eine Kernaussage des Impulses von Sr. Gertraud.

Nach einer intensiv genutzten Zeit zu zweit und dem Mittagessen ging es dann am Nachmittag um den konstruktiven Umgang mit Konflikten: „Wenn die Wellen mal hochgehen“. Vanessa und Matthias Franke zeigten in einem lebhaften Rollenspiel, wie schnell sich gefährliche Wellen aufbauen, aber auch, dass sie sich mit den geeigneten Wellenbrechern entschärfen lassen. In ihrem anschließenden Impuls ging es um kooperative Konfliktbewältigung, um verschiedene von uns erworbene Verhaltensweisen in Konflikten und die entscheidenden Grundhaltungen, die es uns ermöglichen, immer wieder gestärkt aus Konflikten hervorzugehen. Die anschließende Zeit zu zweit nutzen die Paare ganz für sich, um sich über ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit Konflikten, für sie passenden Wellenbrechern und auch darüber auszusprechen, was ihnen das Gespräch miteinander leichter macht.

Nach dem Abendessen fanden sich die Paare in romantischer Atmosphäre in der Hauskapelle ein, um die Nähe als Paar zu spüren und einfach „nur“ den „Strom der Liebe zwischen sich fließen zu lassen“. Mit einem Abendgebet endete der offizielle Teil des ersten Tages.

Der Sonntag begann früh mit einem Gottesdienst, in dem Zelebrant Pater Kumar die Schriftworte der Tageslesung im Blick auf das Thema des Vortages auslegte und mit einem geschilderten Beispiel, das die Wertschätzung der Partner und eines friedenstiftenden Umgangs miteinander zeigte, bereits auf das Thema des Tages einstimmte. In dem an den Gottesdienst anschließenden Impuls „Neu ankern in Deinem Herzen – Versöhnung leben“ ging Sr. Gertraud darauf ein, was Versöhnung möglich macht, wie Versöhnung das „Wir“ stärkt: „Siegen wollen und das Siegen hilft in der Ehe nichts!“ Was haben wir davon? – Wir haben höchstens den geliebten Partner/die geliebte Partnerin verloren!“ „Sich entschuldigen können – das ist Größe“. Nichts zu verharmlosen, sondern auch Wünsche zu äußern und dem Partner/der Partnerin zu helfen, sich zu entschuldigen, „Meister des ersten Schrittes zu werden!“, darin steckt eine sakramentale Dimension. Priesterlicher Ehemann, priesterliche Ehefrau werden. „Als Ehepartner füreinander der vergebende Christus sein.“ Nach einer Zeit zu zweit, in der die Ehepartner für sich u.a. eigene Rituale und Zeichen zur Versöhnung finden konnten, kamen alle zu einer gemeinsamen Ernterunde im Plenum zusammen, in der es einen regen Austausch guter Erfahrungen gab.

Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv. Der Grundtenor war: „Dieses Wochenende hat uns als Paar sehr gutgetan. Es war schön, sich wieder zu treffen. Wir konnten neue Freundschaften knüpfen. Gut, sich mit diesem Thema zu befassen, bevor es größere Konflikte gibt. Nach unserem Ehevorbereitungskurs ist dies ein gutes Fortsetzungsprogramm als "Start-up in die Ehe". Wir nehmen gute Anregungen für den Alltag mit.“

Nach dem Mittagessen und der Bitte an die Paare, zu überlegen, welches Thema sie sich für die nächste Herz-Zeit wünschen, endete diese  dritte Herz-Zeit. Schön, dass diese Veranstaltung durch die Disziplin der Teilnehmer und unter Beachtung der Corona-Regeln möglich war. Bereits jetzt sind auch weitere interessierte Paare zu der vierten Herz-Zeit herzlich eingeladen (Termin wird noch bekanntgegeben).

 

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